Verlegeetappe
19.10.2022 – 5.1.2023. (6.324km)
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Namibia hat uns wieder – nach irrsinniger Hetzerei um die Tierpapiere zu erhalten (dazu ein extra Bericht unter Tiere) und Rennerei am Flughafen Frankfurt (obwohl in Berlin die Tiere die Stars beim Zoll waren und bevorzugt behandelt wurden) wurden wir Tatsache am Windhoeker Flughafen vom Tierarzt erwartet, um die Tierdokumente zu kontrollieren. Wir sind wieder ganz zuhause und nachdem es neue Batterien für die Orange gab, die Koffer auch endlich eintrafen, gibts ein Wiedersehen nach dem anderen und wir geniessen Freunde, Farmleben und die Reiterei. Wo sonst kann man wild, frei und glücklich auf dem Rücken der Pferde unbeschwert die grandiose Natur Namibias im Herzen erleben mit würziger trockener Hochlandluft, vorbei an Kudu Antilopen, ohne jemandem zu begegnen!
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Wir hüten die idyllische Lodge unserer Freundin und bekochen liebe Gäste bei farbigen Sonnenuntergängen und präparieren den LKW, Dokumente, Vorräte und arbeiten lange to do Listen ab, denn wir haben ein Jobangebot in Uganda, welchem wir nicht widerstehen können und gerne das Leben in Ostafrika am Rift Valley ausprobieren werden!
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Wir können nicht los bevor wir noch unsere treuen Freunde an der Küste besuchen und nochmal zu Meeresrauschen frische Calamari futtern. Natürlich gibts noch einen Angeltrip – die Mädels ganz klar den Männern überlegen, sitzen halt auf der richtigen Seite im Boot! Wir hätten hier noch lange verweilen können mit weiteren Couchabenden, Weihnachtsessen und Radeltouren, hätten wir nicht den Termin zum Arbeitsbeginn in Uganda. Liebste Freunde, wir danken euch und vermissen euch schon jetzt, es waren wunderschöne gemeinsame Tage zusammen in Swakop!
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Zurück in Windhoek kämpfen wir noch um die LKW License, unser police certificate und Chiaras namibischer ID und feiern den Erhalt mit Wiedersehen Gleichgesinnter Reisenden auf Farm Elisenheim. Tut das gut sich auszutauschen und wieder in den Reisemodus mit Lagerfeuer und Sundowner zu kommen. Dann brausen wir los und rattern Kilometer ab, kennen wir diese Strecken doch auswendig und es ist im Dezember auch überall heiss. Wir probieren eine für uns neue Campsite aus am Kavango und müssen gestehen, dass der Caprivi nachwievor einer unserer Lieblingsgegenden ist. Die reichhaltige Tierwelt an den unberührten Flussläufen zu beobachten, das Wasserrauschen und das Grunzen der Hippos mitsamt der sanften Licht- und Geräuschkulisse zum Sonnenuntergang, ist wahrlich ein Genuss.
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Mal wieder problemlose Grenze in Katima Mulilo nach Zambia, und es gibt ein Weihnachtsgeschenk: keine Visagebühren mehr! In 2 Stunden Fahrzeit sind wir schon bei unseren Freunden auf der Farm am upper Zambezi und es wird sofort geangelt und ein fantastischer Platz zum schwimmen, ohne Krokodile (oder doch nicht?), gezeigt, es gibt sogar bunte Fische zum schnorcheln! Einfach schön wenn man immer wieder Neues entdeckt und gleichzeitig in trauter Runde ist und sich in langen Abenden viel zu erzählen hat!
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Der lange Weg nach Lusaka zieht sich dank Pothole Spass und wir unterbrechen vor dem Kafue Nationalpark an einer neuen Tankstelle, um dort zu schlafen. Wir kochen, trinken Brandy-Coke und haben die Musik aufgedreht, lernen das halbe Dorf kennen, als ich endlich mal meine Erste Hilfe Kenntnisse anwenden kann und einen gestürzten Mopedfahrer verarzte, der uns danach mit einen Dankestanz segnet.
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Endlich, bei unseren Freunden, auf Chimbwe angekommen (bei Lusaka). Erste Amtshandlung Eulen anlocken. Zweite, die geangelten Catfische von der Namibischen Küste räuchern und wegputzen. Dritte: tägliches Angeln am Damm mit Heinz und abends vor dem Fernseher sitzen. Eine spontane kleine Vorweihnachtsfestfeier durften wir auch noch mitmachen, bevor wir uns auf die lange und schlechte great northern road begeben.
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Die “Teerstraße” ist mittlerweile so schlecht, daß oft über weite Strecken gar kein Asphalt mehr vorhanden ist. Da wir mal wieder schön in der Regenzeit fahren, sind die Schlaglöcher mit Wasser aufgefüllt und die schlechten Passagen ordentlich rutschig. Wir sind so ewig langsam unterwegs und wurden durchgeschüttelt, daß wir total fertig, kurz vor der Grenze von Sambia nach Tansania, bei unseren Bekannten auf der Flower & Fern Campsite ankamen. Dort haben wir uns dann erst mal ein paar Tage entspannt. Es ist übrigens immer interessant, wie unsere zwei Tiere bestimmte Plätze, wo wir schon einmal waren, wieder erkennen.
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Am Tanganyika See, bei der Lake Shore Lodge wollen wir Weihnachten verbringen und 3 Tage bleiben. Weihnachten verbringen alle Gäste zusammen an der grossen Tafel. An der alten Ruine der Kipili Mission, erbaut von Kongolesischen Sklaven 1890, wird fröhlich gesungen und getanzt. Sundowner Bootsfahrt und Weihnachten ist perfekt. Hmm, in der nacht vor der Abfahrt regnete so stark, dass der LKW einfach eingesunken ist und wir erst mal zu faul waren ihn auszubuddeln. Also beschlossen wir, lets stay … bis Neujahr. Chris und Louise sind sehr gastfreundlich und ich hatte auch die Möglichkeit seinen Jetski und seinen Toyota zu reparieren. Arbeiten, schwimmen und Party … so muss das sein! Kurz vor Silvester kamen Gäste aus Malawi und wir haben festgestellt das wir uns durch’s Motorradfahren aus Windhoek kennen. Alles super Vorraussetzungen für ein ausgelassene Silvesterparty.
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Wir bekommen unser temporary Import Permit dank Thomas verlängert (wir haben an der Grenze nicht aufgepasst..) und starten die lange Fahrt zur Grenze nach Uganda. Im Katavi Nationalpark begegnen uns auf der Transitroute Giraffen. Die Hippos lachen uns auch aus nachdem wir dank des anhaltenden Regens schon gleich wieder einsinken, sodass wir lieber den Umweg auf neuer Asphaltstrasse über Tabora wählen und unterwegs wieder unsere alten wildspots zum campen wählen, z.B. in einer Schule, wo man sich noch sehr gut an uns erinnert.
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Und schon sind nach 3 Tagen an der Grenze nach Uganda. Diesmal müssen wir das erstem mal in den Scanner. Robert darf mit “rein” und sich die Orange angucken. Das registrieren der Simkarte zieht sich aber wir geniessen die Herzlichkeit der Ugander. Nachmittags gibts ein grosses Wiedersehen mit Dave aus Canada und seinen Adoptivjungs in Masaka, die wir alle vor 2 Jahren in Uganda kennengelernt haben. Die Jungs haben beschlossen Luwombo für uns zu kochen, ein köstliches traditionelles Gericht in Bananenblättern gegart und wir schlemmen die halbe Nacht und hören mit Gänsehaut den vergangenen Überlebensgeschichten der ehemaligen Strassenkindern zu.
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Bei den Bigodi swamps finden wir eine schöne campsite. Hätte ich auf Beate gehört, wäre auch alles gut. Ich muss natürlich zurücksetzen um den LKW etwas weiter rechts zu parken … und schwups … mal wieder eingesunken in der “black cotton soil”. Die Moral von der Geschichte ist ….. Na wenigstens sind gleich die richtigen Gaffer am glotzen und haben bestimmt alles gesehen was der Herr Zorn da gemacht hat. Mit Colobusaffen und blauem Turako schmeckt der Kaffee am Morgen gleich noch besser.
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Am nächsten Tag sind wir am Ziel. Fort Portal, genauer gesagt bei Kluges Guestfarm. Wir sind aufgeregt vor Freude wieder hier sein zu dürfen und gackern wie kleine Kinder. Nun aber steht erstmal der typische Reisealltag an und alles wird von Grund auf gereinigt, die Abende mit Stefan und Mariam zum sundowner genossen und organisiert bevor wir Richtung Fort Portal Stadt aufbrechen, es geht los: Wir treten unseren befristeten Arbeitsplatz an. Mehr dazu im nächsten Blog.