Den Hochsommer bis in den Herbst hinein verbringen wir in Deutschland, Österreich und der Tschechei, mit einer Unterbrechung in Schottland (dazu ein eigener Bericht). Bayerische Gemütlichkeit bei herrlichem Badewetter am Chiemsee wird träge unterbrochen, um alte Schmugglerpfade entlang der Tiroler Ache in Klobenstein zu erkunden. Das Wasser ist erfrischend bei der Hitze und zur Belohnung der geschafften Aktivität wird sich familiengerecht um Sushi Köstlichkeiten gerangelt.
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Entlang des malerisch unverbauten Simssees mit Panoramablick gelangen wir wieder auf unser Naturgrundstück, um uns und lieben Besuch aus Afrika mit Schmankerl vom Grill zu verwöhnen. Anhand der Feuchtigkeit sacken wir mit den Stühlen weg, aber improvisieren ist alles. Leider ist der Bauwagen mittlerweile nicht mehr zu renovieren, aber wir schwatzen dem Dorfwirt in Schwabering noch ein altes Bild ab, was in Niemegk erwartet wird.
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Mit Stefan düsen wir nochmal Richtung Kössen und begeistern uns mit Ausblicken auf den zahmen und wilden Kaiser. Leider ist – weil Dienstag!- in allen österreichischen Gasthöfen Ruhetag… und so landen wir verhungert am bayerischen Leberkas Stand am Königssee und lassen es uns dort schmecken. Spontan entscheiden wir uns für eine Bootsfahrt auf dem glasklaren See mit atemberaubendem Blick auf den Berg Watzmann. Vorbei an der Kirche St. Bartholomä und einem klangvollen Trompeten Echo finden wir endlich einen Biergarten, eine “Hoibe” tut gut! Ich (Beate) gehe noch ausgiebig schwimmen, dies war mein allerschönster Badesee. Auch wenn es bedauerlicherweise ziemlich touristisch überlaufen und die Maulkorbpflicht für Olga ein teurer Witz war. Nachdem es auch noch passende Lederhosen gab, ist es an der Zeit aufzubrechen!
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Da wir schon wieder dringend erwartet werden in Brandenburg, rollen wir zügig durch, gönnen uns aber noch einen für mich (Beate) wichtigen Stopp in der Tschechei. Dem Internet sei es Dank, finde ich heraus, wie der Geburtsort meiner Grosseltern jetzt heißt und es liegt Tatsache auf dem Weg! Als junges Paar wurden sie vertrieben im 2. Weltkrieg aus Dinkowitz, dem jetzigen Jenikovice, einem kleinen Dorf in Südböhmen. Leider heute dem Verfall preisgegeben, aber landschaftlich sehr idyllisch inmitten Getreidefeldern und Wäldern. Viele Angelseen gibt es auch und wir übernachten mitten im Wald, wo ein fellnasiger Waldbewohner nachts Roberts um einen Schuh erleichtert. Wir fahren weiter über Pilsen und shoppen nochmal in einem der Vietnamesenmärkte bevor wir wieder im Vogtland deutschen Boden betreten und gleich erstmal geblitzt werden (es wird teuer…).Landschaftlich reizvoll geht es bei Hitzewelle an Fachwerkbauten die Hügellandschaften der westliche Ausläufer des Erzgebirges rauf und runter bevor wir wieder Niemegk erreichen.
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In Niemegk stehen wieder allerlei Familienhausaufgaben an und Papierkram wie Chiara’s Pässe. Was wir wieder auf der namibischen Botschaft in Berlin erlebt haben, spottet jeder Beschreibung. Wie gut, dass unser Freund Heinz aus Lusaka schon auf uns wartet und wir jeden Abend gemeinsam schwimmen, sundownern und angeln an den wunderschönen Tonteichen, welche fußläufig zu erreichen sind. Mit Heinz und Roberts Familie wird auch der leckere, selbstgemachte Schinken verkostet.
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Auch ein Ausflug mit der Familie in den sehenswerten Spreewald darf nicht fehlen, immer wieder ein tolles Erlebnis, die verzweigten Wasserwege per Kanu oder Kayak zu erkunden. Eine Verkostung mit typischen Spreewaldprodukten darf auch nicht fehlen! Natürlich fallen wieder diverse Kandidaten ins erfrischende Nass…
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Zwischen lauen Sommernächten, kleinen Radtouren und harter Gartenarbeit (für Robert) stehen immer wieder kulturelle Ausflüge an nach Potsdam, Berlin, Wittenberg und Bad Belzig. Dann doch wieder lieber erfolglos angeln (ok, 1 Fischlein gab sich die Ehre), dafür ganz afrikanisch mit Brandy & Coke. Haar-Experimente finden auch statt, nebst Kochduellen und schlemmen regionaler Spezialitäten.
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Eine Besichtigung der Kürbisaustellung in all seiner Farbenpracht imponiert uns, soviel kreative Arbeit. Ein wunderschöner Hof mit regionalen Produkten. Auf dem Jakobshof schlemmen wir – mal wieder! Spontan buchen wir einen Abstecher nach Schottland, um Chiara zum Semesterbeginn zu begleiten. Diesmal per Flug und Mietwagen, denn die Fähren sind ausgebucht für Wohnmobile (wir sehen schon im Geiste weiße Karawanen die Straßen blockieren – ob das so ist, seht ihr im extra Bericht Schottland).
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Zurück aus Schottland ging es sofort los mit dem Organisieren unserer Rückkehr nach Namibia – die Orange scharrt schon mit den Reifen und wir haben eine Entscheidung getroffen, welche uns nun zügig in eine Richtung streben lässt – wohin, wie und was erfahrt ihr “unterwegs” :-)! Zwischendurch sind wir nochmal auf Familienbesuch in das Land der Sorben und haben dort schöne Familienabende bei Roberts Onkel. Der Besuch des Bautzener Senfladens und die historische Altstadt von Bautzen, mit bewundernswerter Architektur der Gebindehäuser. Wiedermal shoppen, tanken und lecker essen in der Tschechei. Wir lieben böhmische Knödel und dazu knusprige Enten, ein Gedicht!
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Nachdem unser treues Wohnmobil Klein Berti ihren TÜV erhielt und ratzfatz verkauft wurde, genossen wir nochmal viele lustige Familienabende und besonders die treuen Shirehorses werde ich vermissen, haben wir unzählige schöne Stunden mit ihnen verbracht! Der Herbst bricht herein und wir sind jeden Tag beschäftigt mit Papieren besorgen, packen und sortieren, zu schnell vergeht die Zeit.
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Gleich danach geht es nochmal quer durch Deutschland mit einem lang überfälligen Besuch unserer Reisefreunde Dani und Didi, die beiden waren lange bei uns in Windhoek auf ihrer Afrikareise und haben Tatsache “little Africa” in Bayern gefunden. Mit einem Ponton über den Fluss in Deutschland war auch für uns Premiere. Selbst unsere Tiere haben sich sofort erinnert an die Beiden! Danke euch beiden für die spaßige gemeinsame Zeit! Weiter gehts in den Pfälzer Wald zu lieben Freunden und anschließend noch schnell ein Abstecher nach Frankreich auf einen herrlichen Abend in trauter Rund. Nach soviel Verabschiederei war es endgültig Zeit nach Afrika zu fliegen.