11.12. – 7.2.2020 (5.344km)
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Das Losfahren nach Zambia hat sich dann nochmal glücklicherweise um ein paar Tage verschoben, zuviele Rezepte mussten noch gekocht werden, es gab noch viele schöne Sundowner’s, eine Fahrt mit Baeumen zum einem Projekt namens Silwa an den Kwando, tolle Fotokursstunden ( wir werden doch noch zu Birdern ), eine Flussfahrt auf dem Zambesi mit Quietschsandstopp, Roberts Schrauberstunden und Mangomania; Mangolassi, Mangosorbet, Mangodessert, Mangochutney…. Wir haben viel Spass zusammen und wir danken euch ganz herzlich liebe Beate und Guenther fuer eure Gastfreundschaft und freuen uns schon jetzt auf das Wiedersehen !
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Sesheke Border
Bei der Einfahrt zu zambischen Grenze staunen wir nicht schlecht – hier hat sich seit unsren letzten 2 Einreisen alles verändert ( 2007/2011 gab es u.a. einen Blechverschlag und ein Wohnmobil mit abgebrochenem Tisch, das war Robert…) – es gibt ein nagelneues Zollgebäude mit kompetenten Mitarbeitern die freundlich uns durch alle Schalter dirigieren und die Preise decken sich mit offiziellen Angaben, alles ist relativ schnell abgewickelt ( Details unter Tipps ) und Olga und Pommes warten derweil im Auto, interessiert aber keinen. Selbst Geld wechseln und Simkarte bei den Jungs auf dem Parkplatz verläuft völlig ruhig und korrekt ab.
Dann geht der Spass aber los, da wir zu einer Party bei Lusaka eingeladen sind , verschieben wir Sioma falls und es geht Richtung Livingstone auf einer grottenschlechten Möchtegern Strasse, nein , Strasse ist das nicht mehr… Potholes Größe Schwimmbad begrüßen uns. Wir sehen nach 6 Stunden Rumpelei so geqaelt aus dass uns die Polizeikontrollen alle paar Kilometer mitleidig durchwinken. Wegen der Tiere unterbrechen wir und gönnen uns das ueberteuerte camp Nkwazi am Zambezi mit toller Sundowner Bar und Hippos. Am nächsten Tag gehts über Mazambuka rein nach Lusaka. Unterwegs geniessen wir farbenprächtige Maerkte, erste Baobab Baeume, Schlammbaustellen und stellen einen persönlichen Rekord auf in Lusaka. 71 Minuten fuer 480m ! Ja, das ist traffic in Lusaka – Ampeln werden ignoriert und jeder quetscht sich so schief rein wies nur irgendgeht, hupt fleissig, der Stärkere gewinnt und manchmal hilft es auch das Auto zu verlassen und selber den Verkehr per Tanzeinlage zu regeln. Dazwischen wuseln noch die fliegenden Händler rum mit Scheibenwischern, Kleiderbuegeln und Gummistiefeln. Am besten waren die Klopapapierverkaeufer – wenns dann auch mal noch länger dauert ! Die Strassenjungs hatten ihren Spass unser Quietschehuhn an der Stosstange zu tönen.
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Lachend erreichen wir das Haus unsres guten Freundes auf Farm Chimbwe, der aber grad in Windhoek war und wir ,als sein Fanclub, ihn auf der grossen Party vertreten haben – soviel liebe Leute, DJ mit guter Musik zum tanzen, Spanferkel, kalter Brandycoke- ich sag euch, die Nacht war lang !
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Nach 2 Tagen kam unsere Truppe an aus Windhoek/Deutschland und ab ging es über Kabwe per Offroadweg durch wunderschöne Landschaften zum Lake Kashiba. Dieser versteckte, versunkene aquamarinblaue See entstand durch kollabieren der unteren limestone Höhlen vor Millionen von Jahren und ist am Rand 100m tief – die Tiefe in der Mitte konnte bisher nicht geschätzt werden! Natürlich durften ausgiebiges Schwimmen und Schnorcheln nicht fehlen hier!
Die Katze ist ein eigenes Kapitel – Am nächsten Tag bei Abfahrt war unsere geliebte Katze verschwunden, trotz vergeblichen Suchens und Wartens blieb sie ungewoehnlicherweise verschollen.Leider mussten wir um 15 Uhr los um Freund Burkhardt nach Kabwe zu bringen. Tierliebhaber können sich vorstellen wie Elend es uns ging und nach einer schlaflosen tränenreichen Nacht sind wir frühmorgens los, um zurückzukehren, obwohl die Chance gering war wegen der vielen dort lebenden Schlangen, Warane, Paviane und wilden Hunden wollten wir nicht aufgeben. Keiner wird zurückgelassen ! Die Nerven verbraucht nach stundenlangen Suchen, tauchte sie Tatsache auf am späten Nachmittag – total verstört, ausgehungert und angeschwollen von Mossistichen. Was Sie wohl erlebt hat… Fakt ist, dass sie seitdem panisch wegrennt wenn sie Locals sieht und allem Schlangenähnlichem Aussehendem wird aufgeplustert und springend aus dem Weg gegangen. Beschwingt von der Wiedervereinigung ging es auf verschlungenen Waldpfaden spontan hoch zum Kafueriver, sind ja nur 13 km…. 2 Stunden später erfolgreich erreicht mit viel Dirigieren per Funk und Aesten absaegen. Unsere LKW Größe ist die max. Obergrenze um den Kafue so zu erreichen. Alle Dorfbewohner am Winken, kreischen und hinterherrennen ! Auf dem Rückweg zur Great Northern road haben wir ein schönes Platz zum Wild campen gefunden, mit viel Besuch der Dorfbewohner, allesamt herzlich, interessiert und freundlich “welcome and feel safe”. Sogar zu einer naheliegenden Farm wurden wir eingeladen falls wir uns nicht sicher fühlen sollten. Ja das ist Zambia !
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Unsere ersten Wasserfaelle sind die Kundalina Faelle, mit Wanderwegen und Ausblick in das Luangwa Valley, Maerchenwaldidylle, knorrigen moosbewachsen Baeumen, Rockpools zum schwimmen – alles fuer uns alleine!
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Mutinondo wilderness ist eine atemberaubende Gegend die mit ihren Flüssen, Wasserfaellen und runden Inselbergen aus Granit in Braun-, Grau-, Lila- und Grüntönen zum Wandern und Schwimmen einlaedt. Besonders in der Regenzeit wirkt alles noch verwunschener mit all den bunten Pilzen, Blumen in allen Leuchtfarben, Froeschen, Raupen, Schmetterlingen und Voegeln und so wurden wir verzaubert von dieser Artenreichen, geschützten Wunderlandschaft. Weihnachten haben wir dann in der dortigen gemütlichen Bar mit grandioser Aussicht und bester Gesellschaft verbracht mit dem lieben Besitzerpaar und deren Freunde und Familie plus Vicky aus Deutschland. Nachdem gleich klar war dass es sich um Pferdeverrückte handelt war das unser Gespraechsthema des Abends, sehr zum Leidwesen von Robert, aber dafuer umsomehr Infos fuer mich, leider gibt es dort wegen Loewe, Schlange und Pferdesterbe keine Pferde mehr zum Ausreiten. Da die Katze Spass am wandern hatte, Olga der Liebling der Besitzer wurde und wir uns mit Vicky so gut verstanden haben, blieben wir 3 Naechte, war ja Weihnachten.
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Kapishya Hot Springs: Nachdem wir einen Einkaufsmarathonversuch in Mpika hinter uns hatten ging es über Rumpelpisten zum exzentrische Landsitz Shaw Ng’andu mit allem was zu einem alten adligen Landsitz in England gehören würde, dank des Regens und Nebels kam es uns auch so vor wie in England bis wir endlich an den azurblauen heissen Quellen ankamen, wo in der Zwischenzeit Vicky schon mal die Campsite umdekoriert hat, da ihr schöner blauer Bus das Black Cotton soil kennenlernen durfte beim einparken…. Eigentlich zu teuer, aber wir haben das stundenlange Einweichen mit viel Lachen und guten Gespraechen mit Vicky bis spät Nachts in den heissen Quellen, mit Maske und Kaltgetränk sehr genossen! Beim Ausparken hat Robert auch nochmal die Campsite demoliert mit Vickys Bus und so sind wir zusammen los bis zum T-Anschluss durch idyllische Landschaften wo es vermehrt Palmen und Bananenstauden gab. Noch ein Abschiedsdrücker und es ging fuer uns – Spontanentscheidung!- Richtung Lake Tanganyika via Kasama und mit einem herrlichen wilden Uebernachtungsspot, was sich dann als Feld von einem Opa entpuppte, der uns aber freundlich willkommen hiess!
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Zum Lake Tanganyika geht es 1000m hinunter die wolkenverhangen Berge des Rift Valley und schon glitzerte er vor uns….. der längste Suesswassersee mit 675 km Länge und Zweittiefste See der Welt mit bis zu 1433m Tiefe und mit über 350 Fischspezien, 90% nur hier vorkommend, sind wir sofort vom Lake Tanganyika Spirit eingenommen und versacken hier eine ganze Woche. Was gibt es auch schöneres als direkt am Wasser zu stehen, den ganzen Tag zu schnorcheln und den Fisch in die Hängematte geliefert zu bekommen. Hier haben wir gelernt Fisch zu filetieren, Fischsud zu kochen, wie praktisch es ist mit allen Wassereimern Seewasser zum grossen LKW Putzen zu benutzen, wie bunt die Fische sind, wie putzig Seeotter sind und wie gross nun dieser See wirklich ist als wir die grandiose Idee hatten von der Tanganyika Science Lodge nach Mpulungu zu paddeln mit einer Nussschale um unsre zurueckgelassene Wäsche zu holen, die da versuchte 4 Tage lang zu trocknen. Hier haben wir auch Silvester verpennt, Beate wurde beim Kartenspielen gnadenlos versenkt und die franzoesische Overlander Familie mit Landrover und 5 Kindern wollten nur Zwiebeln von uns, aber keine Kommunikation….
Als alles durchgeputzt war, Gummistiefel am Markt gefunden wurden, Wäsche trocken, die Tomaten leer gekauft im nächsten Dorf, der Tiefkühler voller Filets, Beate nicht mehr Karten spielen wollte, alle bunten Fische Namen hatten und die Ameisen sich heimisch fühlten in der Orange, beschlossen wir schweren Herzens weiter zu fahren. Aber zuerst stoppten wir noch im Hafen fuer die Verlängerung unseres Visas und Revenue fuer den LKW, da die Grenzbeamten gerne erstmal nur 30 Tage geben und wir als alte Hasen natuerlich nicht gleich geguckt haben ;-)… Naja, hier gab es wieder kleine Machtspielchen und Sonntagsmotivationsdiskussion, aber da lass ich mich nicht mehr beirren und ab ging weiter noch kurz zur Niamkolo Church, eine heute alte Steinruine ohne Glocke, erbaut 1895-96 von der London Missionare society, welches uns alles sehr freundlich von dem dortigen Aufpasser kostenlos erklärt wurde.
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Kalambo Waterfalls:
Eine wunderschöne Sandstrasse führt uns entlang durch Dorfidylle und vielen bunten Marktständen bis wieder in Sichtweite am Lake Tanganyika zum Zweithöchste Wasserfall Afrikas mit 221m. Den Blick in die Schlucht mit tosenden Wassermassen haben wir wiedermal fuer uns alleine und umrunden mit 800 Stufen und winken gegenüber Tanzania zu. Am nächsten Tag gehts frühs los mit Wanderrucksack und Olga die 6 km hinab zum Lake Tanganyika, denn dort soll eine schöne Badebucht sein. Kleine Trampelpfade führen entlang an murmelnden Bächen, bestellten Mais- und Wurzelfeldern, beschaulichen Doerfern mit afrikanischer Bullerbü-Idylle, Waeldern, Felsenplateaus und überall freundliche Menschen die uns begrüssen per Handschlag. Dann erreichen wir den Berg und blicken in ein steiles tiefes langes Tal und in der Ferne der See… da runter ging nur per Krakelei über Felsenpfade. Nicht an den Rückweg am Nachmittag denken! Im Fischerdorf angekommen wurde der Aufpasser der Bucht gefunden, da es dort auch eine Unterkunft gibt, nach zähem Verhandeln zwecks Eintrittsgebühr ging es los mit einer Schar Kinder, die alle sich an einen Finger klammerten und Olga der Star, war zu dieser Traumbucht… da braucht es keine Kommentare. Der Rueckweg im Gewittersturm und Regen und tragender Olga plus Flipflops zog sich dahin.
Wir haben überlegt weiter nördlich zu fahren aber Heinz erwartete uns freudig in Lusaka und da es Unterwergs keinen Geldautomaten mehr gab der unsere FNB Karte annahm ging es mit den letzten Münzen zurück nach Kasama. In Mbala wollten wir noch das Moto Moto Museum besuchen aber mit Hund keine Chance.
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Chishimba Waterfalls:
Diese wunderschönen 3 zusammenhängenden Wasserfälle sind für die dortige Volksgruppe der Bemba ein heiliger Platz mit magischen Kräften wegen der mystischen Höhlen unter den Faellen.
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Chambeshi River und General von Lettow-Vorbek Denkmal:
Wer hat gewusst das hier eigentlich der 1. Weltkrieg beendet wurde? Am 14.11.1918 hat von Lettow-Vorbeck Als letzter General die Kampfhandlungen eingestellt und zugestimmt alle Soldaten aus Ost Afrika abzuziehen.
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Farm Chimbwe:
Endlich das Wiedersehen mit unserem lieben Freund Heinz, und was sollen wir sagen, die Community hier ist einmalig, soviel liebe Menschen die uns mit offenen Armen empfangen und so geniessen wir schon seit ueber 1 Woche das gemütliche Leben hier mit Angeln, Parties, Ziegen rumfahren.
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Gleich neben den Sioma Falls durften wir ca. 2 Wochen bei Freunden vom Heinz auf einer Farm stehen. Robert hat einen Bootsmotor und ein Boot repariert. Dafür durften wir es dann auch benutzen wann immer wir wollten. Resultat war das Heinz und Robert nur noch auf dem Wasser am angeln waren. Mitten auf der Straße stand ein LKW, da wurde halt mal eben die komplette Vorderachse ausgebaut….